1945 : 1933-1945 Kriegauswirkungen
Die Eifel allgemein und Kall insbesondere bleibt von Kriegseinwirkungen nicht verschont. Bericht Wilhelm Müller aus Kall, 17.Dezember 1944: „ In der verflossenen Woche haben wir fast Tag und Nacht im Keller gesessen.
Seit Dienstag ist kein Wasser mehr in der Leitung, wir holen alles Wasser aus dem Urftbach. Das elektrische licht ist auch fast immer weg, so dass wir uns mit einer Karbidlampe helfen, und dann mache ich aus Bienenwachs einige Kerzen für den äußersten Notfall. In Kall ist kein Haus mehr , das ganz unbeschädigt geblieben ist. Heute Abend ging wieder ein Sonderzug von hie ab für diejenigen, welche fliehen wollten. An der Kirche sind alle Fenster mehr oder weniger kaputt. Es gibt nur in beschränktem Maße Briketts. Es ist eine deutsche Offensive im Gange, um die Amerikaner und Engländer zurückzuschlagen. Es sind keine schönen Aussichten für das Christfest, aber hoffen wir und vertrauen wir auf Gott.“
1. Januar 1945: „Seit meinem letzten Bericht vom 17. Dezember sind Tage des Schreckens und Entsetzens über Kall und die ganze Umgebung hingegangen. Es verging fast kein Tag ohne schwere Bombenangriffe und Beschuss durch Fernkampfgeschütze. Es ist kein Haus in Kall, das nicht beschädigt wäre. Mindestens die Hälfte der Häuser ist total ruiniert. Die Leute wohnen Tag und Nach in den noch erhaltenen Kellen oder in den Luftschutzkellern. In letzter Zeit waren Tage, an denen gleichzeitig 70-100 Bomben auf Kall abgeworfen wurden. Heute war Generalabsolution, da an Beichte nicht zu denken ist. Heilige Messe wird nur in den Luftschutzkellern gelesen.“